Gefängnis einer Ehe

Gefängnis einer Ehe

Thriller

Als Rebecca ihr Sommerpraktikum bei einem führenden Pharmaunternehmen antritt und dort auf Raphael trifft, ist sie entsetzt. Ihre Jugendliebe hat sich nämlich nicht nur zum dortigen Geschäftsführer hochgearbeitet, sondern ist inzwischen auch noch verheiratet. Trotzdem lässt sie sich auf eine Affäre mit ihm ein.

Alles läuft gut, bis Rebecca erfährt, dass seine Frau ausgerechnet Anette ist, ihre Tutorin, der sie den begehrten Praktikumsplatz verdankt und die sie sehr bewundert. Raphaels Beteuerung, wie unglücklich er in seiner Ehe ist, dass seine Heirat ein Fehler war und Anette an psychischen Problemen leidet, kommt Rebecca zunehmend merkwürdig vor.

Doch irgendwas stimmt mit dieser Ehe ganz gewaltig nicht. Und schon bald muss Rebecca sich fragen, auf was für ein gefährliches Spiel sie sich da eingelassen hat …

Leserstimmen

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Leseprobe (Prolog)

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Ein eisiger Windhauch erfasst den Mann, als er die Tür mit dem Fuß aufstößt und nach draußen tritt. Sein Hemd klebt ihm wie eine zweite Haut an der Brust und er zieht fröstelnd die Schultern hoch. Der Kies knirscht unter seinen Lederschuhen und er verflucht sich dafür, nicht an besseres Schuhwerk gedacht zu haben.

Wer außer dir käme auf die Idee, mit Budapestern eine Leiche zu vergraben? Idiot.

Die parkähnliche Gartenanlage wird vom Mondlicht nur spärlich erhellt und die schlaffe Gestalt auf seinen Armen versperrt ihm die Sicht auf seine Füße, sodass er achtgeben muss, auf dem unebenen Untergrund nicht auszurutschen. Merkwürdig, wie schwer fünfzig Kilo auf einmal sein können, denkt er. Wie oft hat er diesen Körper in seinen Armen gewiegt? Ihn zärtlich und in sanftem Kerzenschein geliebt? Doch nun ist ihr Gesicht fahl, und allmählich entweicht auch der letzte Rest Wärme aus ihren Gliedmaßen. Ein bitteres Lachen bahnt sich den Weg durch seine Kehle, wird jedoch sogleich vom Pfeifen des Windes verschluckt.

Los jetzt.

Mit zusammengebissenen Zähnen entfernt er sich immer weiter vom Haus, läuft über den Rasen, am Pool und an der Sandkiste vorbei in den hinteren Teil des Gartens. Im Schatten einiger Bäume nahe der Grundstücksgrenze bleibt er schließlich stehen. Ein kühler Wind fegt durch die Baumwipfel und erinnert ihn daran, dass der Sommer in seinen letzten Zügen liegt. Vorsichtig bettet er den Körper ins Gras. Ihr zartes Gesicht, nicht länger von seinen Armen gestützt, kippt zur Seite, das blonde Haar umgibt ihren Kopf wie ein Fächer. Wie sie da mit geschlossenen Augen liegt, sieht es beinahe so aus, als würde sie schlafen. Wäre da nicht ihr Nacken, der in einem unnatürlichen Winkel verdreht ist. Rasch wendet er sich ab.

Konzentrier dich.

Der Mann wirft einen Blick über die Schulter zurück. Im oberen Stockwerk der Villa, dort, wo das Kinderzimmer liegt, brennt Licht. Er kneift die Augen zusammen, doch es ist keine Silhouette am Fenster zu erkennen. Erleichtert seufzt er. Immerhin etwas.

Er atmet noch einmal tief durch, dann läuft er zum Schuppen. Eine Wolke schiebt sich vor den Mond, als er mit dem Spaten bewaffnet den Rückweg antritt. Plötzlich ist es vollkommen dunkel, aber seine Beine finden den Weg wie von selbst. Als sein Blick auf die reglose Gestalt im Gras fällt, verkrampft sich seine Kiefermuskulatur, und mit angespannter Miene schaltet er die Taschenlampe ein, die er mitgebracht hat. Dann beginnt er zu graben. In den vergangenen Tagen hat es andauernd geregnet, sodass die Schaufel beinahe mühelos die feuchte Erde durchdringt. Trotzdem dauert es fast drei Stunden, bis er das Loch endlich ausgehoben hat.

Stöhnend stützt er danach die Hände auf die Knie, nimmt sich einen Augenblick Zeit, wieder zu Atem zu kommen, bevor er den schmalen Frauenkörper in die Grube gleiten lässt. Ein letztes Mal hält er inne und betrachtet die Gestalt zu seinen Füßen. Wie schön sie war, denkt er. Bald wird ihre Schönheit verblasst sein. Die Würmer werden ihren Leib zerfressen, bis nichts mehr von ihr geblieben ist als eine entfernte Erinnerung. Gequält stöhnt er auf.

Wie konnte ich nur zulassen, dass es so weit gekommen ist?

Sein Verstand bleibt ihm die Antwort schuldig.

Er atmet er noch einmal tief durch, dann macht er sich erneut an die Arbeit. Spatenstich für Spatenstich bedeckt er ihren Körper mit Erde. Sieht zu, wie ihr silberblondes Haar allmählich von der Dunkelheit verschluckt wird.

„Ruhe in Frieden“, flüstert er kaum hörbar. „Es tut mir ja so leid.“

Dann wendet er sich um und verschwindet mit hängenden Schultern langsam in der Dunkelheit.

Nichts wird jemals wieder sein wie zuvor, das weiß er. Aber es gibt Momente im Leben eines Mannes, da bleibt ihm keine Wahl.

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Dr. Sophie Rojahn

Grinzinger Straße 51/2, 1190 Wien, Österreich

Autorin

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© 2024 Sophie Edenberg. Rechte vorbehalten.

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